Update! Homeshooting und Homestory
Es muß nicht immer Outdoor sein und Studios sind mir meistens einfach zu steril und langweilig (wobei es natürlich Ausnahmen gibt). Eine schöne und spannende Alternative kann dann ein Homeshooting sein. In der Umgebung, in der du dich wahrscheinlich am wohlsten fühlst und in der du, dein Stil, dein Charakter und deine Geschichte sich vermutlich am besten widerspiegeln. Denn vermutlich hast du die Vorhänge und Wandfarbe ausgesucht, gießt die Blumen im Fenster, hast den Teddy auf deinem Bett schon seit du denken kannst und trinkst vielleicht am liebsten deinen Kaffee aus Tassen mit Igel-Motiven. Im Schrank sind deine Lieblingsklamotten und die Fehlkäufe, vielleicht sortiert nach Sommer und Winter, nach den normalen und vielleicht „etwas dickeren“ Tagen. Im Flur stehen die Highheels und Pumps in zwei Reihen, aber den weißen Sneakern auf dem Boden vor dem Regal sieht man an, das du gerne eher bequem durch die Welt gehst. Und an den Wänden sind Fotos, vielleicht viele, vielleicht nur wenige, die dir aber besonders wichtig sind. Von Menschen, die dir lieb sind, von Orten nach denen du immer wieder mal Sehnsucht hast. Im Wohnzimmerregal stehen die Bücher, die du am liebsten liest, in zweiter Reihe, etwas versteckt, sind die, für die du dich vielleicht etwas schämst. Ein Regal neben dem Fernseher lässt vermuten, dass dort früher in der pre-streaming-Ära mal deine CDs aufgereiht waren. Die richtige, deine, Musik für gute Tage und Zeiten in denen es mal nicht so gut läuft.
Ist doch spannend, oder?
Schon irgendwie.
Und das alles lässt sich natürlich wunderbar mit einem Shooting verbinden. Handwerklich kann das zwar eine Herausforderung sein, sei es wegen der wichtigen aber nicht so optimalen Lichtverhältnisse, oder dem Mangel an Platz. Nicht jeder hat schließlich ein 5 Meter langes Wohnzimmer, eine riesige Fensterfront oder mehrere 500 Watt Strahler unter der Decke hängen. Aber das braucht es auch garnicht. Ich garantiere dir, mit Spass, etwas handwerklichem Geschick und Kreativität bekommt man auch unter diesen Umständen tolle Bilder hin. Vielleicht sogar mit die besten und persönlichsten.
Aber – ja genau, da muss ja nun ein aber kommen – da wäre nur eben diese Kleinigkeit, dass es ja doch mehr oder weniger ein Fremder ist, den man in seine Welt empfängt. Darüber sollte man ich im klaren sein. Deswegen finde ich persönlich es wichtig, dass ein Homeshooting niemals das erste Shooting ist und man sich vorher mindestens schon einmal kennengelernt und optimalerweise auch schon ein erstes Shooting gehabt hat, von dem man dann auch zeitnah schöne Bilder erhalten hat (!) und an dem man Spaß hatte.
Ein Homeshooting kann nur funktionieren, wenn du dich wohl fühlst und nicht in deiner eigenen Wohnung „überfallen“. Dieses Vertrauen gilt schon grundsätzlich für jedes Shooting, für ein Homeshooting aber mehr, finde ich.
Und ich möchte mich natürlich auch nicht unwillkommen fühlen. Ich glaube, dann wird es auch schwierig, schöne Fotos hinzubekommen.
Wenn jedoch alles passt, dann sind die Möglichkeiten einfach riesig und man kann so herrlich spontan und flexibel sein. Die Musik anschmeißen, die man mag. Die Outfits sind schon alle da. Make-Up und Spiegel gibt es auch.
Aber es muss jeder für sich selbst entscheiden.
Gerade wenn Fotograf und Model sich noch nicht so gut kennen, lieber noch einmal eine Nacht drüber schlafen.
Ach ja, oder vielleicht einfach eine Freundin einladen – ein Fotograf ist immer dankbar, wenn jemand den Reflektor hält. 😉
Das ist auch eine Option.
Wie für jedes Shooting gilt, egal ob zuhause, Outdoor oder bei irgendeiner Location – du alleine entscheidest wie sehr du den Fotografen in dein Leben lässt.